Montag, 3. Dezember 2012

Henry James - Bildnis einer Dame

Nach dem Tod ihres Vaters wird die junge Amerikanerin Isabel Archer von ihrer Tante nach England geholt, wo sie mit ihrem unkonventionellen Wesen, ihrer Intelligenz und ihrem starken Freiheitsdrang rasch Freunde und Verehrer findet. Doch Isabel hat andere Pläne. Sie will Erfahrungen sammeln, die Welt entdecken abseits der gesellschaftlichen Zwänge. So bereist sie nach dem Tod ihres Onkels, dessen Erbe sie zu einer reichen Frau gemacht hat, Europa. In Rom wird sie Opfer einer Intrige, die sie, trotz vieler Warnungen ihrer Freunde, zu einer Heirat mit dem äußerst konventionellen, arroganten und stoischen Gilbert Osmond führt. Erst nach der Hochzeit sieht Isabel hinter die Fassade des scheinbar so feinen und geistvollen Mannes. Doch sie erkennt den Fehler, den sie ihren Überzeugungen zum Trotz begangen hat, läuft aber nicht davon, sondern stellt sich ihm und versucht ihr Schicksal erhobenen Hauptes zu tragen. Dabei wird aus dem etwas naiven Mädchen voller Ideale eine reife und rationale Frau, die sich ihrem Leben stellt, doch innerlich langsam daran zugrunde geht.

Während scheinbar so gut wie keine außergewöhnliche Handlung stattfindet, schafft es der Autor, den Leser zu packen und das Schicksal der einzelnen Personen sehr spannend zu machen, indem er den ihnen Leben einhaucht wie kaum es kaum ein anderer geschafft hat.

Also ein sehr fesselndes, interessantes Buch und sicher nicht das letzte, was ich von Henry James gelesen habe.

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