Mit diesem Satz beginnt die Geschichte des Bauernjungen Béla, der als unehelicher Sohn einer Wäscherin bei einer lieblosen Ziehmutter auf dem Land aufwächst, wo seine Träume von Armut, Hunger, Kälte und Grausamkeit erstickt werden. Er muss lernen sich durchzusetzen und zu kämpfen, um in dieser harten Welt zu bestehen und nicht unterzugehen. Erst im Jugendalter, mittlerweile sind die zwanziger Jahre angebrochen, bekommt er die Gelegenheit, bei seiner Mutter in Budapest zu leben und dort als Page in einem noblen Hotel zu arbeiten.
Doch der Traum vom großen Geld bleibt aus, und wieder muss Béla um sein Überleben kämpfen. Während er und seine Mutter kaum Geld für die Miete im Armutsviertel haben und jedes Stück Brot hart erspart werden muss, wird er bei seiner Arbeit im Hotel täglich mit Glanz, Festen und Verschwendung der Reichsten Ungarns konfrontiert. Als er sich in die schöne Dame von Zimmer 205 verliebt und in die Intrigen der rechten Parteien des Landes hineingezogen zu werden droht, muss er sich entscheiden zwischen Geld und Gewissen.
Die Kindheit Bélas erinnert an die eines Waisenkindes aus der Feder von Charles Dickens, und jagt einem Schauer über den Rücken, angesichts der Lebensverhältnisse der Kinder. Auch im weiteren Verlauf des Buches ist die immerwährende Armut der untersten Gesellschaftsschicht stets präsent. Dennoch liegt über der Lektüre des Buches keine durchgehend düstere Atmosphäre, dafür versprühen die Charaktere zuviel Hoffnung, Lebensmut und Witz um mit ihrer Situation fertig zu werden und nicht zu verzweifeln.
Jede Figur im Buch, sei es auch nur eine Nebenfigur, ist einzigartig und facettenreich, jedes Wort auf den vielen Seiten scheint an genau der richtigen Stelle zu stehen, ohne dass die Sätze überladen oder überkonstruiert wirken, was das Lesen zu einem richtigen Erlebnis macht. Nicht eine langatmige Stelle gibt es und das, obwohl die Handlung eher langsam voranschreitet.
Das Buch hat mich nicht nur gefesselt, sondern förmlich eingesogen und ist eines der Besten, die ich in diesem Jahr bisher gelesen habe.
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