Montag, 10. Dezember 2012

Meine liebsten Bücher 2012

Da ich erst seit Mitte des Jahres hier im Blog  festhalte was ich lese, wenn auch nur sehr sporadisch, hoffe ich, dass hier kein Wahnsinnsbuch von Anfang des Jahres unter den Tisch fällt.
Ein Vorsatz, den ich mir ganz fest vorgenommen habe ist, mehr Rezensionen zu schreiben oder zumindest kurz zu notieren, was ich gelesen habe.

Im Großen und Ganzen habe ich dieses Jahr wohl am ehesten zu Krimis und Jugendbüchern gegriffen. Weil ich viel lernen musste, war ich eher auf der Suche nach Büchern, die nicht allzuviel erfordern und mich wirklich für ein paar Stunden in eine andere Welt versetzen können.
Vor allem die Jugendbücher habe ich da wirklich zu schätzen gelernt.

Meine Lieblingsbücher in diesem Jahr fallen allerdings eher in die Kategorie Phantastische Literatur oder Fantasy.



Das beste Buch in diesem Jahr war Die Landkarte der Zeit von Félix J. Palma.
Dieses Buch hat mich einfach euphorisch gemacht! Als wäre es für mich geschrieben worden. Im London von Jack the Ripper und in einer Gesellschaft zwischen Fortschrittsglauben, Abenteuerlust und Romantik siedelt Palma drei großartige Geschichten an, die sich am Ende zu einer ganzen fügen und sich alle um den Schriftsteller H.G. Wells und seinen Roman "Die Zeitmaschine" drehen.
Dieses Buch kann ich wirklich nur jedem ans Herz legen und ich freue mich sehr auf den zweiten Teil Die Landkarte des Himmels, der diesen September erschienen ist.


Sehr überrascht und schließlich auch beeindruckt hat mich auch Der Name des Windes von Patrick Rothfuss. Wieder ein Beispiel dafür, dass es sich oft lohnt, über den Tellerrand zu schauen und ab und zu nach einem Genre zu greifen, dem man sonst eher weniger Beachtung schenkt.
Eine Rezension dazu findet ihr -> Hier.




Auch Der Nachtzirkus von Erin Morgenstern war fantastisch! Spätestens als in einem anderen Blog der Vergleich zu Christoph Marzis Lycidas gezogen wurde, war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.
Hierzu gibt es keine Rezension von mir, denn ich habe zu viele Rezis im Internet gesehen, die mir da wirklich aus der Seele sprechen und denen ich mich nur anschließen kann, zum Beispiel -> hier bei der Lesewiese.



Endlich habe ich es dieses Jahr geschafft, Tintenblut und Tintentod von Cornelia Funke zu lesen. Nachdem ich vor ungefähr sieben Jahren von Tintenherz schwer angetan war, habe ich den Einstieg in Tintenblut nie so recht geschafft und bin froh, das dieses Jahr endlich nachgeholt zu haben.
Grimm von Christoph Marzi zählt sicher auch zu den besseren Büchern in diesem Jahr.

 -> Hier habe ich kurz meine Meinung zu dem Buch geteilt.








Die Insel der besonderen Kinder von Ransom Riggs hat mir einige Nächte mit Gänsehaut verschafft und mit den alten Photographien um die die Geschichte sich spinnt genau meinen Nerv getroffen. Eine Rezension dazu findet ihr -> hier.






Was die Krimis und Thriller angeht, kann ich im Grunde kein Highlight benennen. Haften geblieben sind Tana French und Sebastian Fitzek mit Der Seelenbrecher.

Tana French baut eine Spannung auf, die nicht  der eingefahrenen Spur der 0815 Thriller folgt. Mir haben bisher alle Bücher der Autorin gefallen, insbesondere Totengleich, das
mich an Die geheime Geschichte von Donna Tartt erinnerte.



Auch bei Sebastian Fitzek, den ich erst dieses Jahr entdeckt habe, kann man meiner Meinung nach mit keinem Buch falsch liegen. Mein Favorit ist  Der Seelenbrecher, denn auch hier hat es der Leser  nicht mit geschiedenen, kaffeetrinkenden Ermittlern zu tun, sondern eher mit einem Nervenkitzel in der Tradition von Shining.

Ungeschlagen auf Platz 1 der der fiesesten, spannendsten, blutigsten und psychopathischtsten Thriller bleibt aber Der Todeskünstler von Cody McFadyen,  der mich wirklich fertig gemacht hat. Ein echter Schocker, über dessen literarische Qualität sich allerdings sicher streiten lässt.

Welche Bücher waren in diesem Jahr Eure Favoriten?

Samstag, 8. Dezember 2012

Schneewittchen Windlicht

Vorletzte Woche habe ich in der der ZEIT (N°48) ein wunderschönes buntes Märchenmotiv entdeckt und gleich die Schere gezückt. Heute ist daraus ein Windlicht geworden, das sich gut vor den verschneiten Fenstern macht.



Egal ob aus der Zeitung oder einem Märchenbuch, das Bild muss  unter den Farbkopierer, damit die Buchstaben von der Rückseite nicht durchschimmern. 



 Mit der Ösenzange habe ich kleine Löcher in beide Seiten gestanzt, um einen Stoffstreifen durchzufädeln.



Und so sieht es im Dunkeln aus..


Einen schönen Schneetag wünsche ich Euch!

Freitag, 7. Dezember 2012

Ein Kuss für Oscar Wilde (Pére Lachaise, Paris)

Das Grab von Oscar Wilde war bis letztes Jahr etwas ganz besonderes. Tausende Frauen haben dem Schriftsteller ihre Ehre erwiesen, indem sie den Grabstein küssten.



Oscar Wilde, der irische Schriftsteller, der vor allem wegen seiner scharfzüngigen Aphorismen und seinem Werk "Das Bildnis des Dorian Gray" berühmt wurde, starb im Jahr 1900 einsam und völlig verarmt in Paris. Er wurde später auf dem berühmten Friedhof Père Lachaise unter dem monumentalen Grabstein des Bildhauers Jacob Epstein beigesetzt. Diesen Grabstein zierten seit etwa den 1990er Jahren nicht nur der steinerne fliegende Engel, sondern auch hunderte Lippenstiftküsse, letzte Grüße und ein Meer von Blumen seiner Bewunderer.


Ich habe den Friedhof in den letzten Dezembertagen vor einigen Jahren besucht, der Himmel war weiß und schwarze Raben flogen zwischen den beeindruckenden Grabsteinen und Engeln umher.
Mit einem Lippenstift in der Tasche und voller Vorfreude haben wir einen ganzen Tag auf dem Friedhof verbracht, ein Besuch der eigentlich gar nicht so lange dauern sollte.
Schließlich das Grab von Oscar Wilde. Ich fand es sehr ergreifend zu sehen, wieviel Ehrerbietung und Bewunderung dem Schriftsteller über ein Jahrhundert nach seinem Tod noch zuteil wurde.
Und dann..


... hab ich es auch getan!
Merkwürdiges Gefühl, einen Grabstein zu küssen, schön mit einem Kribbeln im Bauch und dem Gedanken nach Hause zu gehen "Ich habe gerade Oscar Wilde geküsst!!".

Diese Tradition ist leider seit 2011 vorbei. Wie hier im Spiegel Artikel beschrieben, wurde der Stein komplett gesäubert und mit einer Glasplatte versehen, da das Fett der Lippenstifte den Stein beschädigt haben soll.

Dieses Grab spielt in der Episode von Wes Craven in dem Film Paris je t'aime die Hauptrolle und auch Oscar Wilde wird hier nochmal zum Leben erweckt.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Jed Rubenfeld - Morddeutung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts unternimmt Sigmund Freud seine einzige Reise nach Amerika. Mit ihm reisen befreundete Psychoanalytiker, darunter auch sein Lieblingsschüler Carl Gustav Jung. In Europa schon anerkannt stößt er in den USA auf harte Kritik und Ablehnung - und auf zwei rätselhafte Verbrechen, die es mit Hilfe der Psychoanalyse zu lösen gilt.
In dem neueröffneten Luxushotel New Yorks wird auf ihrem Zimmer eine unbekannte Frau umgebracht, nur wenig später verschwindet ihr Körper aus dem Leichenhaus. In der folgenden Nacht entgeht die schöne Nora diesem Schicksal nur knapp. Sie ist die einzige, die den Täter identifizieren könnte, doch sie hat sowohl Sprache, als auch ihr Gedächtnis verloren.
Freud überträgt diese Aufgabe seinem charismatischen Bewunderer und Kollegen Stratham Younger, aus dessen Perspektive der Roman zum größten Teil geschildert wird.
Die Spuren führen ihn in die schillernde High Society Manhattans, in der jeder sein eigenes Spiel mit der Wahrheit spielt und durch Intrigen und skrupellose Machtspiele sein eigenes Ziel verfolgt.
Während Younger zusammen mit Detektiv Littleton der Identität des Mörders immer näher kommt muss er sich entscheiden zwischen der Liebe zu seiner Patientin und seiner Professionalität als Arzt.

In dem faszinierendem Schauplatz des wachsenden Manhattans der Jahrhundertwende hat Jed Rubenfeld einen spannenden Thriller geschaffen, der durch die Gespräche zwischen den Psychoanalytikern einen auch für Laien verständlichen Einblick in die Psychoanalyse gibt. Der mittlerweile so häufig belächelte und karikierte Sigmund Freud wird vom Autor ernst genommen und seine Ideen objektiv dargestellt, was der Handlung aber nie die Geschwindigkeit nimmt.
Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet  und nicht jeder ist das, was er zu sein scheint.

Montag, 3. Dezember 2012

Henry James - Bildnis einer Dame

Nach dem Tod ihres Vaters wird die junge Amerikanerin Isabel Archer von ihrer Tante nach England geholt, wo sie mit ihrem unkonventionellen Wesen, ihrer Intelligenz und ihrem starken Freiheitsdrang rasch Freunde und Verehrer findet. Doch Isabel hat andere Pläne. Sie will Erfahrungen sammeln, die Welt entdecken abseits der gesellschaftlichen Zwänge. So bereist sie nach dem Tod ihres Onkels, dessen Erbe sie zu einer reichen Frau gemacht hat, Europa. In Rom wird sie Opfer einer Intrige, die sie, trotz vieler Warnungen ihrer Freunde, zu einer Heirat mit dem äußerst konventionellen, arroganten und stoischen Gilbert Osmond führt. Erst nach der Hochzeit sieht Isabel hinter die Fassade des scheinbar so feinen und geistvollen Mannes. Doch sie erkennt den Fehler, den sie ihren Überzeugungen zum Trotz begangen hat, läuft aber nicht davon, sondern stellt sich ihm und versucht ihr Schicksal erhobenen Hauptes zu tragen. Dabei wird aus dem etwas naiven Mädchen voller Ideale eine reife und rationale Frau, die sich ihrem Leben stellt, doch innerlich langsam daran zugrunde geht.

Während scheinbar so gut wie keine außergewöhnliche Handlung stattfindet, schafft es der Autor, den Leser zu packen und das Schicksal der einzelnen Personen sehr spannend zu machen, indem er den ihnen Leben einhaucht wie kaum es kaum ein anderer geschafft hat.

Also ein sehr fesselndes, interessantes Buch und sicher nicht das letzte, was ich von Henry James gelesen habe.

Samstag, 1. Dezember 2012

Amy Plum - Von der Nacht verzaubert

Auf das Buch Von der Nacht verzaubert bin ich vor allem wegen der Jugendstilillustration des Einbands aufmerksam geworden, die ich wunderschön finde und die sich auch im Buch an den Kapitelanfängen wiederfindet.

Erzählt wird die nicht mehr ganz so außergewöhnliche Liebesgeschichte von Kate und Vincent. Katezieht nach dem Tod ihrer Eltern mit ihrer Schwester Georgiana von New York nach Paris, um dort bei ihren Großeltern zu leben. Während Georgiana schnell Freunde findet und mit ihnen das Pariser Nachtleben streift, vergräbt sich Kate lieber in Büchern.
Bald lernt sie den gutaussehenden Vincent kennen und während sich die beiden verlieben, muss Kate erkennen, dass er und seine Familie keine normalen Menschen zu sein scheinen.

Bei diesem Buch habe ich leider festgestellt, dass ich zurzeit erstmal genug habe von den Motiven und Charakteren, die spätestens seit Twilight in fast jedem Jugendbuch dieser Sparte zu finden sind. Schüchternes, introvertiertes Mädchen mit Problemen trifft auf überirdisch gutaussehenden Jungen mit besonderen Fähigkeiten. Und so weiter.
Deshalb fällt es mir auch schwer, hier eine objektive Rezension zu schreiben.
Ich kann dem Buch zugute halten, dass es kein Vampirroman ist, so viel sei schonmal verraten. Die Idee hinter den Revenants, denen Vincent angehört, gefiel mir gut und auch die Atmosphäre und Beschreibung von Paris ist gelungen.
Für sich betrachtet ist das Buch ganz nett, eingereiht in diese Sparte jedoch nur durchschnittlich.

Wer noch nicht so übersättigt ist von dieser Art von Büchern und wer nicht mit der Erwartung an das Buch herangeht, etwas tatsächlich neues zu lesen,  dem mag Von der Nacht verzaubert gefallen.
Für mich war es kein Reinfall, aber ich denke nicht, dass ich die beiden folgenden Bände der Trilogie lesen werde.